kleine Spione im Weltall
Vor 2 Monaten glaubte ich genügend Zeit zu haben für die Bearbeitung eines optionalen Moduls. Ich entschied mich die hohe Kunst der "Fernerkundung" zu erlernen.
Gleich zu Anfang wurde ich mit Wellenlängen und Albedo konfrontiert und errinnerte mich, dass mich das schon früher im Physikunterricht zur Verzweiflung brachte. Als ich aber erfuhr, dass man damit Landnutzungsarten, Geologien und sogar Schneesorten unterscheiden kann, wurde mein Interesse geweckt. "Erdas Imagine", ein wenig nutzerfreundliches aber vielseitiges Programm zur Verarbeitung von Satellitenbildern wurde für die Dauer von 52 Wochen bereitgestellt, mit dem sich sogar 3D-Darstellungen digitaler Gelände Modelle aus Radardaten visualisieren lassen.
Ich hatte ja schon von Meteosat, Landsat und RapidEye gehört, aber dass es so viele von den Blechkisten in der Erdumlaufbahn gibt, hatte ich nicht geahnt. Laut der "Union of Concerned Scientists" sollen es zur Zeit etwa 800 !!! Stück sein. Wir werden beobachtet und zwar rund um die Uhr. Erschreckend.
Da helfen selbst Wolken nichts, denn diese können mit Radar und Infrarotsensoren "durchleutet" werden. gut für die GIS-Welt, schlecht für die Privatsphäre. Beruhigend zumindest, dass die Auflösung der meisten Sensoren noch zu gering ist, um Personen zu identifizieren.<br />Na jedenfalls konnte ich in meiner ersten Landnutzungsklassifizierung innerhalb vertrauenswürdiger statistischer Wahrscheinlichkeit meine erste Topographische Karte aus Landsat-Daten ableiten. Coole Sache - zumal ich mich sowieso gerne mit Graphikprogrammen, wie Photoshop und co. herumschlage. Und gerade noch rechtzeitig zuende bringen konnte ich das Modul schliesslich auch ;-)
Wer sich also überlegt dieses Optionale Modul in Salzburg zu belegen, dem sei es sehr wohl empfohlen - man kann allerdings nicht erwarten, daß sie einem die Benutzung von Erdas Imagine beibringen - letzteres muss man sich (leider) mühsam aus den Fingern saugen.